Der vermessene Mensch – Film & Talk

Neue Film-Reihe: "Ich bin - Du Bist - wir sind" Filme über identität

Filmvorführung und im Anschluß Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen G. Nagel, Dr. Fabian Fechner & Barbara Schneider, M.A.
(Fernuniversität Hagen, 
Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt)

Deutschland 2022. Regie: Lars Kraume. Spielfilm. 116 Min.

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek) Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

Im Anschluss an die Filmvorführungen besteht die Möglichkeit, mit drei Historiker:innen der Fernuniversität Hagen über die Themen der Filme zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen. Zu Gast sind: 

Dr. Fabian Fechner ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt an der FernUniversität in Hagen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen vor allem im Bereich kultureller Übersetzungsprozesse, der Verwaltungsgeschichte und des „Kolonialismus vor Ort“. Sein aktuelles Habilitationsprojekt trägt den Titel „Zwischen Niger und Kongo: Dynamiken der geographischen Wissenserzeugung (1700-1900)“.

Barbara Schneider M.A. ist Historikerin und Lehrbeauftragte am Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt an der FernUniversität in Hagen. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. Kulturelle Transfer-, Transformations-, Rückwirkungs- und Verflechtungsprozesse im Zuge der Europäischen Expansion, Regionale und lokale Kolonialgeschichte in Deutschland (NRW) sowie Weibliche Reiseberichte und Genderkonstruktionen. Sie promoviert zum Thema „Von der „Beethovenisierung“ der Welt. Historische Betrachtungen zu musikalischen Interaktionsprozessen zwischen Europa, Japan, Korea und China“.

 


Dieser Film wir in Kooperation mit 
der Fernuniversität in Hagen, Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt, gezeigt.

Die Filmreihe ist ein Kooperationsprojekt von den Integrationsagenturen der Caritas Hagen und der AWO UB Hagen – Märkischer Kreis, des Kino Babylons des AllerWeltHauses Hagen und wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“

Details

Einlass
18:00 Uhr
Beginn
18:30 Uhr
Dauer
Film 116 Minuten zzgl. Gespräch
Kosten
kostenfrei

Kontakt

Kino Babylon

Anmeldung:
nicht erforderlich
Telefon
02331/336967
Email
kino@pelmke.de

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Veranstaltungsort

Adresse: Kino Babylon, Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestr. 14, 58089 Hagen

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